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Gardasee
Oktober 2002
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Eigentlich wollte ich mit Andrea schon eine Woche früher am obengenannten
Ort sein aber das Wetter war in dieser gemeinsamen Urlaubswoche so schlecht,
dass wir uns ganz kurzfristig in die Bretagne verfügt haben und zwar nicht dem
Moped, sondern mit dem Flugzeug. Aber
das ist eine andere Geschichte.
Sonntag früh sind wir um 0500 aufgestanden um unseren Rückflug von Paris
nach Wien noch rechtzeitig zu erreichen. Bei nun auch endlich in Österreich
angenehmen Sonnenschein genießen wir den schönen Herbsttag am Nachmittag auf
der Wiese liegend im Wienerwald, als mich Alex'
Telefonanruf ereilt: "Was ist, hast Du schon aufgesattelt?".
"Hmh, grummel, bin grad erst nach Hause gekommen, ..., müde, ... usw. ....
aber ja ... das Wetter soll gut werden in den nächsten Tagen".
Nach einigem Überlegen beschließen wir, am Montag Richtung Gardasee
aufzubrechen und zwar so:
Montag, 31.9.2002
Bestes Wetter. Vereinbarter Treffpunkt um 0930, Fahrschule.
Ich versuche mein weniges Zeug in zwei kleine Rucksäcke zu verpacken und bemühe
mich um 0900 selbige beide ins Topcase zu verstauen, um nicht die hässlichen
Alu-Kisten montieren zu müssen. Nach zwei Minuten gebe ich dieses Vorhaben auf
und hole die beiden Kisten aus dem Abstellraum. Weil ab da eh soviel Platz ist,
packe ich gleich einen Liter Motoröl mit ein, kann man immer brauchen.
Ich treffe ziemlich pünktlich zur gemeinsamen Abfahrt ein und es geht sich
sogar noch ein Espresso zur Stärkung vor der langen Autobahnetappe aus. Gegen
1000 fahren wir dann auf die A2 auf und bringen die Autobahn in einem Stück
hinter uns. Bei Hermagor stärken wir uns mit einer heißen Suppe (Frischis)
und entspannen uns dann im Lesachtal bei Alpenpanorama und herrlichen Kurven.
Nahezu kein Verkehr. Unspektakulärer und unkontrollierter Grenzübertritt, dann
tauchen wir umgehend in die Dolomiten ein.
Lago di Misurina, Tre Croci, Cortina d' Ampezzo, Falzarego, Pordoi.
Im Val di Fassa wird beschlossen, aufgrund der in den Dolomiten selbst am
Nachmittag schon sehr feuchten Straßen und des in nicht zu ignorierender Menge
neben den Straßen liegenden Schnees, nicht bis zum Ritten sondern gleich bis
zum Gardasee durchzufahren. Also Gaaaas über Predazzo, Cavalese, dann die Straße
Nr. 612 nehmend durch Cembra bis Lavis, dort auf die Schnellstraße bis Trento.
Dort bei bereits einbrechender Dunkelheit rechts ab auf die Straße Nr. 45bis,
an in beide Richtungen wegen eines Unfalles stehenden Kolonnen vorbei, nach Riva
di Garda. Die Gardesana am Westufer durch zahlreiche Tunnels befahrend erreichen
wir gegen 2030 unser Ziel: La
Terrazzina.
Ein schönes Bier, ein Riesenberg Spaghetti und eine Flasche Wein tun ihren
gerechten Teil zu ordentlicher Müdigkeit.
777 km waren das heute!
Dienstag, 1.10.2002
Gardasee for beginners.
Nach dem Frühstück, bei dem wir direkten Blick auf den sonnenbeschienenen See
haben, fahren wir um 0900 ab, um nach einer kleinen Runde über Gargnano,
Formaga, Costa Mignone, Passo di Erè, Gárdola (vorbei an der Abfahrt vom
Tremalzo) nach Tremósine, wo wir auf der Schauderterrasse einen Espresso
einnehmen. In der Sonne, versteht sich.
Anschließend durch die Schlucht La Forra (Fotostopp) und viele Kehren wieder
hinunter zur Gardesana. Wieder durch Gargnano, Navazzo, vorbei am Lago di
Valvestino nach Capovalle. Runter zum Idrosee, durch Anfo, Bagolino hinauf zum
Croce Domini. Posing am Schotterpass, kurze Mittagspause, dann wieder runter zum
Idrosee und weiter durch's Vall d' Ámpola und ein kurzer Abstecher auf den
Tremalzo. Die Schotterstraße auslassend wieder hinunter und rechts ab ins Val
di Ledro. Fotostopp mit Blick auf die alte Straße nach Riva, die leider nur
mehr für Moutainbiker zugänglich ist. Die GS passt halt nicht durch die
Absperrung. Leider.
Gegen 1730 treffen wir wieder am Ausgangspunkt ein und nehmen ein gepflegtes
Abendessen zu uns.
268 kurvige km.
Mittwoch, 2.10.2002
Die Rückfahrt.
Gardesana, Riva, Arco, Dro, rechts ab über Drena, Vigo, Lasino, Monte Bondone
nach Trento. Dort tauschen wir mal kurz die Krafträder und fahren über die
Schnellstraße nach Borgo. Ich fühle mich auf der LT wie wenn ich gestern erst
den Führerschein gemacht hätte und als ich wieder auf meine GS aufsteige,
glaube ich auf einem Moperl zu sitzen ;-)
Wieder mit der von mir bereits zugerittenen GS auf den Passo die Mánghen
(2047m), Mittagspause in der prallen Sonne, rundherum ist alles angeschneit.
Grauslich ...
Weiter über Molina, Cavalese, Predazzo, Bellamonte, bei Panevéggio (vor dem
Passo di Rolle) links ab zum Passo die Valles wo die Dolomitengipfel in
herrlichem Panorama vor uns liegen. Über Falcade weiter zum Passo di Giau, wo
ich ein innovatives SMS "ciao di giau" an Andrea
schicke ...
Über Cortina d' Ampezzo, Tre Croci, Lago di Misurina, Lesachtal, Kötschach-Mauthen
reiten wir letztendlich den Gailberg hinunter, der angesteuerte Wirt in
Oberdrauburg hat leider geschlossen so fahren wir noch gemeinsam Richtung
Greifenburg wobei ich auf der B100 relativ bald links wegsteche und mich in
Irschen beim Dorfwirt einquartiere. Alex fährt noch bis Schladming, während
ich mich schon mit Hirschbraten stärke und die Fahrtroute für die morgige
Heimfahrt plane.
421km.
Donnerstag, 3.10.2002
Heimreise.
Die B100 weiter bis Greifenburg, dazwischen ein kurzer Tankstopp, kurzer Dialog
mit einem älterem, eingeborenen, 125-250ccm Reiter: "Is wohl scho a
bissale kolt jetzad". "Jaja". "Do muast di schon urdentlich
aunlegen". "Jaja". (Frischis).
Durch's Gitschtal (B87), Hermagor weiter auf der B111, bei St. Stefan links ab
auf die Windische Höhe (sehr nett zu fahren) an deren nördlichem Ende ich mich
bis zum Ossiacher-See auf die Autobahn A10 verfüge. Am Südufer des Sees
entlang nach Feldkirchen und dann die kleine Straße hinauf zum Goggausee. Vor
mir ein sehr motiviert fahrendes Mädel im Diesel-Audi welches bei Kötschendorf
gerade weiterfährt, während ich mich an den Wegweiser Richtung St. Veit a.d.
Glan halte und rechts abbiege. Nach ca. einem Kilometer ist Schluss mit Asphalt
und die Straße gleicht einem Forstweg. Kurze Befragung von zwei Waldarbeitern
ob denn dies eh der Weg nach St. Veit sei, die Antwort lautet: "Woll
woll". Na gut, mit einem Geländemotorrad wird das schon gehen. Die Straße
führt durch ein Naturschutzgebiet (Wimitzbach), zwischendurch gibt's immer
wieder offizielle Wegweiser nach St. Veit, ich bin also immer noch richtig
unterwegs. Kurz überlege ich mir, ob es nicht doch gut gewesen wäre ein Rolle
Draht einzupacken, ich meine ja nur, wenn es mich da aufprackt und ein Alu-Koffer
sich wieder aus seiner Halterung verabschiedet habe ich schlechte Karten. Es
passiert aber zum Glück nix und nach ca. 10km Schotterfahrt finde ich mich
wieder auf befestigten Wegen.
Von St. Veit fahre ich auf's Klippitztörl und dann über die (genial zu
fahrende) Pack-Bundesstraße nach Köflach. Von dort bei Ligist auf die Autobahn
bis Gleisdorf, dann Weiz, Birkfeld, Feistritzsattel und bei Gloggnitz auf die S6
und über die A2 bis Baden. (ja, keine Lust mehr auf Höllental und sonstige nur
zu gut bekannte Strecken!). Über die Weinstraße und Mödling büße ich noch
meine (selbstverständlich) nicht begangenen Sünden ab (die Durchfahrt durch
Gumpoldskirchen ist immer wieder ein Drama) und treffe gegen 1630 daheim ein.
520 km heute.
Insgesamt 1986 km, ein würdiger Saisonausklang - grazie
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