Südtirol

Pfingsten 1999

1. Tag (Freitag)

Nachdem der Verkehr in Wien zum Erliegen gekommen war, konnten unsere Freunde, die uns diesmal mit einem geborgten Wohnmobil begleiten wollten, ihr Fahrzeug erst später als geplant übernehmen. Daher schafften wir es gerade mal mal bis kurz nach Graz, wo wir an der Schilcherweinstraße hielten und uns beim Heurigen stärkten. Nachdem sich Wein und Autofahren nicht wirklich miteinander vertragen, übernachteten wir kurzerhand am Parkplatz auf dem Reinischkogel, von wo man im Übrigen eine exzellente Aussicht auf das Grazer Becken hat.

2. Tag (Samstag)

Nach dem Frühstück ging es weiter über die noch immer nicht fertig gebaute Südautobahn Richtung Villach und weiter nach Osttirol auf den Stallersattel (siehe auch unsere Reise zu Pfingsten 1997: Paßstraßen Südtirols, Gardasee). Nachdem die am Paß wartenden deutschen Motorradfahrer, die unser Fahrzeug mit Schneebällen bewarfen, mit ostösterreichischen Verbalinjurien ("Bleibt's doch daham, es gsch****** Pie***") bedacht waren, ging es über die einspurige Straße nach Italien und über den Furkelpaß nach St. Kassian, wo wir auf 1670m den Campingplatz mit Bergpanorama bezogen.


Die Einbahnregelung am Stallersattel

3. Tag (Sonntag)

An diesem Tag stand nur eines auf dem Programm: Paßstraßen pur.
Über's Grödner Joch (2121m) ging es weiter zum Sellajoch (2244m), das wir durch eine vom strahlenden Sonnenschein blendende Landschaft erreichten. Weiter ging es zum Fedáiapaß (2057m), wo wir mit Blick auf die Marmolada (3343m) unsere Mittagspause hielten.
Unter Aufbietung aller Bremskräfte ging es hinunter nach Palue und dann hinauf zum Falzárego (2105m), wo wir dann nach links zum Passo di Valparola (2192m) abbogen. An diesem Tag lag noch überall abseits der Straßen Schnee (sogar vereinzelt am Campingplatz), der am nächsten Tag aber schon wieder weggeschmolzen war.
Bei dieser Monstertour, die allerdings nur 110km lang war, umrundeten wir die Sellagruppe zur Gänze. Zur Belohnung wurde der Griller angeheizt und wir stärkten uns in der scharfen Höhenluft mit scharfen Grillkoteletts.


Passo di Valparola

4. Tag (Montag)

Nachdem die Straße auf die Drei Zinnen noch immer gesperrt war, verwarfen wir den Plan dort oben zu übernachten und machten uns wieder auf eine Rundtour: Von unserem Ausgangspunkt St. Kassian fuhren wir über den Passo di Valparola und den Falzárego nach Cortina d'Ampezzo. Von dort ging es über den Passo Tre Croci (1805m) zum Beginn der Drei Zinnen Straße, wo wir wegen der schon erwähnten Wintersperre umdrehten und durch's Höhlensteintal nach Toblach und durch das wunderschöne Altpragser Tal über eine tolle Straße hinauf nach Plätzwiesen (1993m) fuhren. Nach einer kleinen Höhenwanderung hielten wir bei strahlendem Sonnenschein unsere Mittagspause mit Blick auf die Hohe Gaisl (3146m).
Am Rückweg nahmen wir "im Vorbeigehen" noch den Passo di Giau (2233m), bevor wir wieder in St. Kassian anlegten.

Andi und Eva, im Hintergrund die Marmolada

Blick auf die Hohe Gaisl

5. Tag (Dienstag)

Der Tag der Heimreise. Nach 612km und 8 Stunden hieß es: Diesel aus, Urlaub aus. Aber immerhin geht das Ausräumen auch schon Ruck-Zuck, das macht die Erfahrung ...

Erfahrungen:

Wenn man auf 1670m campiert, kann eine gut funktionierende Standheizung nicht schaden. Der Blick auf die Berge entschädigt aber für die Kälte.
Wohnmobilfahren zu viert mit zwei Fahrzeugen ist sehr lustig, wenn man sich gut versteht und die gleichen Interessen hat. Es wurde festgestellt, daß Campen mit Campingbus oder Wohnmobil so ähnlich wie Segeln sein kann, was alle Beteiligten auch aus Leidenschaft tun.


This page was last updated on: 22.01.2002